Katalyn Bohn

Die Oberbadische, 21.1.2020

Anne Will, doch Katalyn Möchtegern

Mit einer Mischung aus Comedy, Kabarett und Pantomime, gewürzt mit der passenden Musik, begeisterte am Sonntagabend die bekannte Kabarettistin Katalyn Hühnerfeld im bis zum letzten Platz besetzten Theater im Zehnthaus in Wyhlen.

Von Heinz Vollmar

Grenzach-Wyhlen. Die Mimin war vor eineinhalb Jahren schon einmal im „TIZ“, damals aber noch unter dem Namen Katalyn Bohn, wie sie zu Beginn ihres neuen Programms verriet. Der Familienname Hühnerfeld sei durch Heirat entstanden, was für sie eine Mischung aus Liebe und Mut bedeute

Essen im Supermarkt erleichtert Transportfrage

Mit ihrem Programm deckte Hühnerfeld ein weites Feld ab. Vor allem der Klimaschutz war wichtig, denn zunächst stelle sich die Frage, ob man die Umwelt normal oder viel lieber nachhaltig ruinieren wolle.

Katalyn Hühnerfeld

Foto Heinz Vollmar

Dabei ist die Lösung doch oft so einfach: Anstatt die Frage aufzuwerfen, mit welchem Transportmittel man die gerade gekaufte Gurke nach Hause bringt, schlug die Kabarettistin vor, die Gurke einfach direkt im Laden zu verspeisen. Auf diese Weise müsse man sich gar keine Gedanken darüber machen, ob man die Gurke im Jutesack, in der Papier- oder doch im Plastiksack nach Hause tragen soll.
Die Lacher auf ihrer Seite hatte die Kabarettistin so auch bei ihren musikalisch unterlegten pantomimischen Einlagen, die sich um die „Vertreibung des Paradieses“ durch die Menschen genauso drehten wie um einen Aufenthalt auf „Sandy Island“ auf Hawaii, wo sie einst ahnungslos aufwachte und von schönen Männern, Joints und Kamasutra träumte.

Zu einem absoluten Höhepunkt ihrer Show wurde die Talk-Runde „Anne Will, doch Katalyn Möchtegern“. Darin ging es nicht nur um bezahlbare Wohnungen und die „Tatsache“, dass auch Investoren- und Vermieter-Geld Obdach benötigt.
Zur verordneten Mietpreisbremse und dem vermeintlichen Mietpreisdeckel meinte Katalyn Hühnerfeld nämlich, dass man alsbald auch ein Mietpreisventil einführen müsse, um den Druck aus dem Deckel herauszunehmen.

Die Hatz nach immer mehr Geld, Komfort, Ausbeute und Technik kommentierte sie mit den Worten, dass die Menschen ganz offenbar sehr damit beschäftigt sind, ihr Leben hinter sich zu bringen.

Mit der fetten Karre zur Klimademo

Man wisse daher nicht, ob der Mensch mit dem Dinosaurier, dem Vampir oder doch eher mit dem Schweinehund verwandt sei. Letzteres attestierte sie so auch den „Klimaheuchlern“, die einerseits ein dickes Auto fahren, andererseits aber für den Klimawandel demonstrieren würden.

Immerhin führe der Kreislauf des Plastikmülls über das Mikroplastik dazu, dass selbst aus den Menschen wieder Plastik hergestellt werden könne, berichtete die Kabarettistin. Und zog einen nachdenklich stimmenden Vergleich: Wenn ein 80 Kilogramm schwerer Mensch mit einem SUV von A nach B fahre, dann sei das ungefähr genauso, als würde eine Ameise ein Wildschwein als Transportmittel benutzen.

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